Die Interessengemeinschaft der Sach- und Militärkultur des 13. Jahrhundert (IG 13tes) ist ein Zusammenschluss von Einzeldarstellern und Darstellergruppen, die sich der Darstellung idealtypischer Menschen aus verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen in der Zeit zwischen 1220 und 1320 verschrieben haben.
Idealtypus heißt, dass nicht der Schmied Heinrich aus einer bestimmten Stadt dargestellt wird, sondern "ein" Schmied, ohne einer konkreten Vita, aus einer bestimmten Region, zu einer bestimmten Zeit, z.B. 1250 +/- 10 Jahre. Genau diese Eingrenzung ist wichtig, da sich Mode und Fortschritt, wie auch in unserer modernen Zeit, von Zeit zu Zeit und Region zu Region ändern. +/- ist der Tatsache geschuldet, dass Quellen sich zumeist nicht ausschließlich auf ein bestimmtes Jahr beziehen und so nur eine ungefähre zeitliche Eingrenzung ermögichen.
Beachtung finden vor allem Handwerker, niederer Adel, Ministerialen und Kleriker. Landsassen sind Gegenstand der Recherche, lassen sich aber aufgrund ihrer Tätigkeiten nur schlecht präsentieren - man denke an Feldarbeit, Viehhaltung oder andere bäuerliche Kerntätigkeiten.
Dies ermöglicht es uns den Besuchern ein noch breiteres Spektrum mittelalterlicher Kultur näher zu bringen. Insbesondere bei den regelmäßig zum Programm der IG 13tes gehörenden Moden- und Rüstschauen, können den Besuchern die Unterschiede in der Mode und Waffen- und Rüsttechnik so noch deutlicher vermittelt werden.
Gleichwohl diese besondere zeitliche Breite in den Darstellungen die oben genannten Züge aufweist, wissen wir jedoch auch, dass Besucher ohne eine Erläuterung der unterschiedlichen Zeiten zumeist die Darstellungen nicht von vorn herein unterscheiden können. Soweit es daher die Veranstaltung erlaubt, werden entweder thematische Gruppen oder Zeitinseln / -straßen gebildet, um die Darsteller einzuordnen. Dabei wird den Besuchern, jeweils auf einer kleinen Tafel, die genaue Zeit und die Thematik der Darstellung angezeigt.
Ziel der Veranstaltungen ist es, den Besuchern einen Einblick in das Bürgertum und die Militärkultur zu bieten und damit einen Ausschnitt des zumeist städtischen Alltags des 13. Jahrhunderts aufzureißen. Dabei ist uns auch bewusst, dass dieser Ausschnitt, so gut er auch recherchiert sein mag, immer von der heutigen Zeit und deren Vorstellungen von der Vergangenheit geprägt sein wird.
Das Handwerk spielt bei der IG eine besondere Rolle. Da aber durchaus das Leben in einer mittelalterlichen Stadt, in Zeiten des Aufruhrs und des Krieges, auch zwangsläufig mit deren Verteidigung verbunden war, setzen wir auch auf eine militärische Darstellung, wie beispielsweise die von einfachen Soldaten, Kriegsknechten oder Spießbürgern.
Unsere Veranstaltungen stehen regelmäßig unter dem Motto "Mittelalter Live", wobei live hier nicht gleichzusetzen ist mit aktivem Laienspiel, sondern "live" einen "lebendigen" Einblick in die alltäglich zu verrichtenden Tätigkeiten von Städtern bezeichnen soll. Zwar bevorzugen wir rekonstruierte Orte bzw. Orte mit historischem Charakter, jedoch können wir unsere Darstellung auch unabhängig von geschlossenen Räumen gestalten, so dass wir auch auf freien Flächen den Besuchern Eindrücke aus dem Alltagsleben des 13. Jahrhunderts bieten können.
Einblicke in das zivile Leben zeigen wir bevorzugt durch die Inszenierung eines kleinen Marktplatzes, indem verschiedene Handwerke und Themendarstellungen entweder im Rahmen einer Straße oder eines Ringes präsentiert werden. Im Einzelnen: